Am 6. November fand an unserer Schule ein Informationsabend über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus statt. Über die Hitlerzeit wurde von den Zeitzeugen Dr. Axel Smend und Rudolf Smend berichtet. Hier teilen wir euch mit, was wir alles an dem Abend erfahren haben.
Hitler bekam innerhalb kurzer Zeit die Macht über Deutschland und kurze Zeit später gab es keine Meinungsfreiheit und auch keine Pressefreiheit mehr. Wenn Menschen die Regeln missachteten, wurden sie festgenommen. Die Grundrechte wurden zerstört und es gab keine Demokratie mehr, da Hitler die Macht ganz alleine über die Menschen in Deutschland hatte. Er ließ Juden, Homosexuelle, Behinderte, politische Gegner und Ausländer verhaften oder töten. Manche Menschen wurden aus Deutschland rausgeschmissen, weil Hitler und die Nazis der Meinung waren, dass sie Untermenschen waren und nicht in „sein Land“ gehörten. Deutschland wurde zu einem Kontrollstaat, der nur von Hitler ganz alleine kontrolliert wurde. Durch die Diktatur war die Gefahr ums eigene Leben gegeben. Es gab viele Menschen und Gruppen, die sich gegen die Diktatur wehrten, wie z.B. die Weiße Rose. Die Weiße Rose war eine Widerstandsgruppe, die sich gegen Hitlers Machtvorgänge wehrte, da ihre Mitglieder für eine Demokratie waren und nicht mehr in einer Diktatur leben wollten. Sie gingen die Gefahr ums eigene Leben ein, um Gerechtigkeit zu schaffen. Gerechtigkeit schaffen wollte auch Georg Elser.
Georg Elser schloss sich im Sommer 1939 30 Tage lang im Bürgerbraukeller ein, um einen Mordakt an Hitler zu planen und die Mordwaffe (eine selbstgebaute Bombe) an den besagten Platz zu legen. Am 8. November 1939 sollte die Bombe hinter der Säule an Hitlers Rednerpult losgehen. Da Hitler aufgrund des Nebels 13 Minuten früher gehen musste, ging die Bombe zu spät los und Hitler wurde nicht getroffen. Georg Elser hat es zwar geschafft zu fliehen, wurde aber an der Grenze aufgehalten, da er Sprengstoff in seinem Rucksack hatte. Georg Elser wurde daraufhin festgenommen und wurde am 9. April 1945 im KZ Dachau erschossen.
Ein Zitat von Georg Elser lautet: „Ich wollte ja auch durch meine Tat ein noch größeres Blutvergießen verhindern.“
Man stellt sich vermutlich die Frage, was passiert wäre, wenn Hitler umgebracht worden wäre. Es wäre vermutlich einen großen Aufstand um den Tod von Hitler entstanden. Die Nazis wären sehr aufgebracht gewesen und hätten alles dafür getan, den Mörder zu finden. Sie hätten trotzdem weiter an der Macht gestanden und die Diktatur weitergeführt. Es hätte sehr wahrscheinlich einen Nachfolger von Hitler gegeben und die Bevölkerung (die Nazis) hätte immer noch hinter Hitlers Machenschaften gestanden.
Herr Smend erzählte, dass er früher kein guter Schüler war und seine Mutter regelmäßig zu Gesprächen mit seinem Lehrer kommen musste. Einmal, nach einem dieser Gespräche, kam seine Mutter mit Tränen in den Augen zurück. Herr Smend sah sofort, dass etwas nicht stimmte. Seine Mutter erzählte ihm, dass sein Lehrer herausgefunden hat, dass sein Vater ein Widerstandskämpfer war und dass ihn es nicht wundere, dass Herr Smend so schlecht in der Schule ist, da er der Sohn eines Verräters sei.
Der Informationsabend war die Auftaktveranstaltung zu einer Wanderausstellung der Stiftung 20. Juli 1944, die danach in unserer Schule zu sehen war.
Von Lotte (9e) und Ella (9e)