Aktueller Stand der Lehre und zwei Z(w)eitzeugenberichte
Der 27. Januar ist der offizielle Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, denn an diesem Tag wurde das KZ Auschwitz von der Roten Armee befreit. Als Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage veranstaltet die MEG jedes Jahr an einem Dienstag Ende Januar einen Projekttag, der in der Q2 dem Widerstand gegen den NS gewidmet ist.
Wir begrüßten als Vertreter:in des Instituts für Rheinische Landesgeschichte des LVR Dr. Münster und Dr. Hulsroj. Als Z(w)eitzeuginnen waren Frau Bötig und Herr Schulze-Büttger in Begleitung seiner Ehefrau anwesend.

Herr Münster und Frau Hulsroj beschrieben für die Schül:erinnen sehr anschaulich den Forschungsstand und die Bedeutung von Widerstand – ohne sich auf ein Modell festzulegen – indem sie schilderten, wie sie an ihre Informationen gelangen und einige Lebensläufe von Personen schilderten, die Widerstand geleistet haben. Diese Personen entstammen alle der preußischen Rheinprovinz, waren unterschiedlichen Alters und agierten sehr unterschiedlich. So fand neben der 18-Jährigen Käthe Overath auch der Tierarzt Erwähnung, der beruflich für die Gestapo tätig war, aber seinen jüdischen Nachbarn vor der am nächsten Tag stattfindenden Deportation warnte (leider erfolglos). Auch erwähnten die beiden Historiker:innen, dass es schon eine Bürde sein konnte, jemanden zu verstecken – denn ein Ende der NS-Herrschaft war ja nicht abzusehen, sodass das Versteck u.U. Jahre hätte aufrechterhalten werden müssen. Frau Hulsroj konnte aus Zeitgründen nicht so ausführlich, wie geplant, auf die Medizinverbrechen eingehen.
Der zweite Teil des Tages war zwei konkreten Menschen gewidmet, deren Nachfahren es besonders wichtig ist, mit jungen Menschen in den Austausch zu gehen und so das Gedenken an ihren Großvater bzw. Vater aufrechtzuerhalten, denn ihr Leben und auch ihr Tod soll auch heute, 80 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft einen Sinn haben und wachrütteln und den Wert unserer Demokratie stärken.
